Yakin, Murat
Nationaltrainer der Schweiz seit 9. August 2021
Vertrag bis 2026 (automatische Verlängerung um zwei Jahre bei erfolgreicher Qualifikation für die WM 2026)
45 Spiele (17 Siege, 15 Remis, 13 Niederlagen, 68:55-Tore). Stand 18. November 2024
* 15. September 1974
Vereinsstationen als Trainer
2/2008-6/2008 FC Frauenfeld (1. Liga)
7/2008-6/2009 Grasshopper Club Zürich (U21)
7/2009-6/2011 FC Thun
7/2011-8/2012 FC Luzern
10/2012-5/2014 FC Basel 1893
6/2014-5/2015 Spartak Moskau/Russ
12/2016-8/2017 FC Schaffhausen (CHL)
8/2017-4/2018 Grasshopper Club Zürich
9/2018-6/2019 FC Sion
7/2019- FC Schaffhausen (CHL)
Vereinserfolge als Trainer
Schweizer Meister 2013, 2014 (mit FC Basel 1893)
Aufstieg in die Super League 2010 (mit FC Thun)
SFL Best Coach 2013, 2017
Vereinsstationen als Spieler
1982-1992 FC Concordia Basel
1992-1997 Grasshopper Club Zürich
1997-1998 VfB Stuttgart/De
1998-1999 Fenerbahce Istanbul/Tür
1999-2001 FC Basel 1893
2001- 1. FC Kaiserslautern/De
2001-2006 FC Basel 1893
Vereinserfolge als Spieler
Schweizer Meister 1995, 1996 (beide mit Grasshopper Club Zürich), 2002, 2004, 2005 (alle mit FC Basel 1893)
Schweizer Cupsieger 1994 (mit GC), 2002 (Double), 2003 (beide mit FC Basel 1893)
Champions-League-Teilnahmen 1995/96 (mit GC; Gruppenphase), 1996/97 (mit GC; Gruppenphase), 2002/2003 (mit FC Basel; Zwischenrunde).
UEFA-Cup-/Europa League-Teilnahmen 1992/93 (mit GC; 2. Runde), 1998/99 (mit Fenerbahce Istanbul/Tür; 1. Runde), 1999/2000 (mit Fenerbahce Istanbul/Tür; 1. Runde), 2000/2001 (mit 1. FC Kaiserslautern/De; Halbfinal), 2003/2004 (mit FC Basel; 2. Runde), 2004/2005 (mit FC Basel; Gruppenphase; ohne Einsatz).
Axpo Player of the year 2002
Total 215 Spiele in der NLA, 43 Tore
Total 23 Spiele in der deutschen Bundesliga, 2 Tore
Total 26 Spiele in der türkischen Süperlig, 3 Tore
Nationalmannschaft als Spieler
49 Länderspiele, 4 Tore
Erstes Länderspiel: 6. September 1994 gegen Vereinigte Arabische Emirate in Sion (1:0)
Letztes Länderspiel: 9. Oktober 2004 gegen Israel in Ramat Gan (2:2)
EURO-Teilnahme: 2004 (Vorrunde)
Infos
Murat Yakin begann seine Karriere beim FC Concordia Basel unweit seines Wohnortes Münchenstein, wo er von seiner türkischen Mutter Emine aufgezogen wurde. Bei den "Congeli durchlief er die Nachwuchsabteilung und debütierte mit 16 Jahren in der 1. Mannschaft (1. Liga).
Mit knapp 18 Jahren wurde er von Manager Erich Vogel für den Grasshopper-Club Zürich verpflichtet, für den er in der Folge fünf Saisons in der ersten Mannschaft spielte. Unter Trainer Christian Gross wurde er 1995 und 1996 zweimal Schweizer Meister und spielte in den beiden ersten Champions-League-Kampagnen eines Schweizer Clubs 1995/96 und 1996/97
Unvergessen bleibt sein Weitschusstor aus rund 30 Metern am xx in der Amsterdam Arena zum 1:0-Auswärtssieg der Grasshoppers gegen Ajax
1994 debütierte er nach der Einbürgerung in seiner Heimatgemeinde Münchenstein in der Schweizer Nationalmannschaft, wurde aber in der Folge nur sporadisch aufgeboten und stand auch nicht im Schweizer Kader bei der ersten EM-Teilnahme 1996
Nach der EURO in England wurde er vom neuen Nationaltrainer Rolf Fringer zum Beginn der WM-Qualifikation 1998 aufgeboten. Die 0:1-Niederlage in Baku gegen Aserbaidschan gehört zu den Tiefpunkten der Schweizer Fussballgeschichte. Murat Yakin scheiterte mit einem Penalty
Im Sommer 1997 wechselte er für fast 4 Millionen Franken zum VfB Stuttgart in die deutsche Bundesliga
Nach eineinhalb Jahren erfolgte der Transfer zu Fenerbahce Istanbul, doch nach nur einem Jahr wollte er aus persönlichen Gründen in die Schweiz zurückkehren. Der FC Basel musste bei der FIFA eine Garantiesumme hinterlegen, da Yakin in der Türkei noch einen laufenden Vertrag hatte
In Basel erlebte er in der Folge noch einmal "goldene Jahre und sorgte 2002 wieder unter Trainer Christian Gross gemeinsam mit seinem Bruder Hakan Yakin für den ersten Meistertitel des Vereins nach 22 Jahren
2002/2003 prägte er eine der erfolgreichsten Champions-League-Kampagnen eines Schweizer Clubs, als der FC Basel in der Gruppenphase nach einem 3:3 den FC Liverpool eliminieren konnte und in die damalige Zwischenrunde einzog. Dort gab es mit einem 1:1 bei Manchester United und einem 2:1-Heimsieg gegen Juventus Turin weitere Erfolgsmeldungen
Parallel dazu durchlebte er auch als Abwehrchef der Schweizer Nationalmannschaft eine starke Periode. Das Team qualifizierte sich unter Trainer Köbi Kuhn für die EURO 2004 in Portugal, wo Yakin in allen drei Vorrundenbegegnungen auf dem Platz stand
Am 9. Oktober 2004 musste er beim WM-Qualifikationsspiel der Schweiz in Israel verletzungsbedingt ausgewechselt werden er sollte nie wieder in die Nationalmannschaft zurückkehren und damit auch nie sein 50. Spiel im Nationaltrikot erleben
Yakin war ein eleganter Abwehrspieler, technisch beschlagen, mit gutem Kopfballspiel und einem ausgzeichneten langen Ball. Ihn zeichnete weniger die Kampfkraft und die Laufstärke, sondern vielmehr gutes Positionsspiel und taktische Finesse aus
2004 erschien die Biografie "Die Yakins der Autoren Georg Heitz (späterer Sportdirektor FC Basel) und Michael Martin (Herausgeber Fussballmagazine "rotweiss und "FOOT ) (ISBN 978-3-7245-1326-1)
Sein zweieinhalb Jahre jüngerer Bruder Hakan Yakin war ebenfalls ein erfolgreicher Nationalspieler und begleitete Murat u.a. an die EURO 2004 und erlebte mit ihm auch die erfolgreiche Periode beim FC Basel zwischen 2001 und 2004. Auch er war mit eher ungeglückten Engagements im Ausland unterwegs. 2001 spielte er für einige Monate unter seinem Bruder, der als Trainer zum FC Luzern kam und wechselte danach zur AC Bellinzona in die Challenge League
Nach seiner Karriere arbeitete er als Trainer u.a. beim FC Concordia Basel (2006-2007), als Assistent von Hanspeter Latour bei GC (VR 2007/2008), beim FC Frauenfeld in der 2. Liga interregional (RR 2007/2008), in der U21 von GC (2008/2009), beim FC Thun (2009-2011) und beim FC Luzern (2011-9/2012), den er in der Saison 2011/2012 in den Cupfinal gegen den FC Basel und auf Rang 2 der Raiffeisen Super League führte, nach einem resultatmässig missglückten Start in die Spielzeit 2012/2013 jedoch entlassen wurde. Zwischen dem 15. Oktober 2012 und dem Ende der Saison war Murat Yakin, seit 31. Mai 2011 im Besitz der UEFA-Pro-Trainerlizenz, Trainer des FC Basel, mit dem er zwei Meistertitel holte und so eine Serie von fünf Titeln in Folge abschloss. Unter Yakin erreichte der FCB 2013 die Halbfinals und 2014 die Viertelfinals der Europa League.
In den folgenden Saisons arbeitete Murat Yakin als Trainer für Spartak Moskau, den FC Schaffhausen, die Grasshoppers und den FC Sion. Für das Jahr 2017 wurde er bei den SFL-Awards zum besten Ligatrainer ausgezeichnet. Ab Sommer 2019 arbeitete er wieder beim Challenge-League-Club FC Schaffhausen.
Am 9. August 2021 wurde Murat Yakin von Dominique Blanc, Präsident SFV, und Pierluigi Tami, Direktor Nationalteams, in Muri bei Bern als neuer Schweizer Nationaltrainer präsentiert. Der Vertrag galt vorerst bis zur WM 2022, nach der erfolgreichen Qualifikation für die Endrunde in Katar verlängerte sich das Arbeitspapier bis zur EURO 2024.
Yakin hielt das Team im Jahr 2022 in der Liga A der UEFA Nations League.
An der WM 2022 in Katar qualifizierte sich die Schweiz nach den Siegen gegen Kamerun (1:0) und Serbien (3:2) sowie der Niederlage gegen Gruppensieger Brasilien (0:1) für die Achtelfinals gegen Portugal, unterlag dort indes deutlich mit
An der EURO 2024 erreichte die Schweiz nach einer ungeschlagenen Vorrunde (3:1 gegen Ungarn, 1:1 gegen Schottland, 1:1 gegen Deutschland) sowie dem starken Achtelfinal gegen Italien (2:0) die Viertelfinals. Dort unterlag das Team England nach einem 1:1 nach Verlängerung im Penaltyschiessen mit 3:5.
Nach der EURO wurde der Vertrag von Cheftrainer Murat Yakin vom Schweizerischen Fussballverband verlängert. Auch der im Winter 2023/2024 nach einer wenig berauschenden Qualifikationsphase zugezogene Assistenztrainer Giorgio Contini bleibt dem Nationalteam erhalten. Yakin erhielt, wie am 15. Juli 2024 bekannt wurde, einen Kontrakt über zwei plus zwei Jahre, der sich bei der erfolgreichen Qualifikation für die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko automatisch bis zum nächsten Grossanlass, der EURO 2028 in Grossbritannien, verlängert.
Spielerstatistik Nationalteam