Ohrel, Christoph

Christophe "Guschti" Ohrel

* 7. April 1968 in St-Dié/Fr

Position: Mittelfeldspieler, Vertediger rechts

Nationalmannschaft
Erstes Länderspiel: 3. April 1991 gegen Rumänien in Neuenburg (0:0)
Letztes Länderspiel: 11. Oktober 1997 gegen Aserbaidschan in Zürich (5:0)
56 Länderspiele, 6 Tore
WM-Teilnahme: 1994

Vereinsstationen
Jugendverein: FC Amriswil
1986-1992 Lausanne-Sports
1992-1994 Servette FC
1994-1995 Stade Rennais/Fr (leihw.)
1995-1996 AS Saint-Etienne/Fr
1996-2000 Lausanne-Sport
2000-10/2001 FC Luzern
2002-2003 Yverdon-Sport

Vereinserfolge
Schweizer Meister 1994 (mit Servette FC)
Schweizer Cupsieger 1998, 1999 (mit Lausanne-Sport), weitere Finalteilnahme 2000
Schweizer Fussballer des Jahres 1993/94
Bester Mittefeldspieler der NLA 1999/2000
Total 330 Spiele in der NLA, 17 Tore
Total 69 Spiele in der französischen Ligue 1, 2 Tore

Diverses
Ohrel wurde am 7. April 1968 im elsässischen St-Dié in den französischen Vogesen geboren. Fünf Monate später siedelt seine Familie in die Schweiz, nach Marin im Kanton Neuenburg, über. Später zügeln die Ohrels in die Ostschweiz, wo Christophe bei der Thurgauischen Kantonalbank eine Banklehre absolviert. 1983 hatte er den Schweizer Pass erhalten.
Seine Juniorenzeit im Fussball durchlief er wie etwa Andy Egli beim FC Amriswil und später beim FC St. Gallen
1986 wechselte er zu Lausanne-Sport und gab in der Saison 1987/88 sein NLA-Debüt. 1991 erlebt er in Neuenburg sein erstes Länderspiel gegen Rumänien (0:0). Ohrel bleibt bis 1992 auf der Pontaise und wechselt dann als Stammkraft zum Servette FC
In seiner zweiten Saison bei den Genfern gehört er zu jenem Team, das Servette 1994 den 16. Meistertitel sichert. In der letzten Runde profitieren die Genfer, die gegen YB 4:1 gewinnen von einem Ausrutscher des punktgleichen GC gegen Aarau (1:1). Für Ohrel ist es vor der WM 1994 mit der Schweiz die richtige Motivationsspritze
Von seinen sechs Toren im Schweizer Nationalteam erzielte er zwei in den entscheidenden Schlussspielen von Qualifikationskampagnen am 17. November 1993 steuerte er einen Treffer zum 4:0 in Zürich gegen Estland bei, das die Schweiz erstmals seit 28 Jahren wieder an eine WM-Endrunde brachte. Beim Turnier in den USA ist Ohrel Stammkraft im rechten Schweizer Mittelfeld und spielt in allen vier Begegnungen bis zum Achtelfinal gegen Spanien von Anfang an
Nach der WM wird er von Servette nach Frankreich zu Stade Rennes ausgeliehen, wo er sich als Stammkraft etabliert und in 34 Ligaspielen zwei Tore erzielen kann. Am Ende der Spielzeit zieht Rennes die Kaufoption jedoch zur Überraschung aller nicht. Ohrel entschliesst sich zu einem Wechsel zu St-Etienne, das nur deshalb für die Saison 1995/96 in der obersten Liga bleiben darf, weil Olympique Marseille zwangsrelegiert wird. Die Saison bei den "Verts verläuft nicht gut, das Team ist viel zu jung und beendet mit Stammkraft Ohrel (35 Spiele) die Saison auf Rang 19 und steigt in die Ligue 2 ab
1995 heiratet er Caroline Chapuisat, die Schwester seines Nationalmannschaftskollegen Stéphane Chapuisat
Auch in der Qualifikationskampagne für die EURO 1996 gelingt Ohrel im letzten Spiel gegen Ungarn (3:0) ein Treffer. Für die Endrunde wird er jedoch wie Alain Sutter und Adrian Knup vom neuen Nationaltrainer Artur Jorge nicht berücksichtigt
Nach der EURO kehrt Ohrel in die Schweiz zurück und spielt vier Saisons bei Lausanne-Sports. In drei Jahren steht er dreimal in Serie im Schweizer Cupfinal und holt sich 1998 (zum ersten Mal für Lausanne nach 17 Jahren ) und 1999 zweimal in Folge den Titel. Beim einzigen verlorenen Final gegen den FC Zürich im Jahr 2000 verpasst er wie zwei seiner Kollegen im Penaltyschiessen das Tor.
Nach jener Saison unterzeichnet Ohrel einen Dreijahresvertrag beim FC Luzern. Im Oktober 2001 wird er jedoch von Trainer Raimondo Ponte intern suspendiert, weil er den Club wegen ausstehender Handgeldzahlungen betrieben hatte. Man einigte sich in der Folge auf vorzeitige Vertragsauflösung.
Ohrel schliesst sich danach dem FC Yverdon-Sport in der NLB an. 2003/2004 hängt er eine Saison für den CS Chênois in der nun Challenge League benannten zweithöchsten Schweizer Spielklasse an und spielt 2004/2005 für Pully Football in der 1. Liga.
Nach der aktiven Karriere steigt Ohrel in den Weinhandel ein, die Firma wird jedoch 2007 eingestellt
Auch als Trainer im Amateurbereich betätigt sich Ohrel, unter anderem betreut er den FC Renens, Stade Lausanne-Ouchy, den ESFC Malley oder den FC Echichens. 2010/2011 trainiert er Forward Morges und wird in der Folgesaison Technischer Leiter des Clubs, in dem sein Schwiegervater Pierre-Albert Chapuisat das Training übernimmt
Am 17. November 2013 attackiert Ohrel am Rande eines 2. Liga-Spiels von Forward Morges nach einem Platzverweis Funktionäre des Waadtländer Fussballverbandes verbal und wird danach für ein Jahr für sämtliche Funktionen gesperrt. Chapuisat wurde im Sommer 2014 als Trainer von Forward Morges entlassen
Heute arbeitet Christophe Ohrel in der Versicherungsbranche

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