Inler, Gökhan
Gökhan Inler
* 27. Juni 1984 in Olten
Position: Mittelfeld zentral defensiv
Aktueller Verein:
Besiktas Istanbul (Vertrag bis 2024)
Vereinsstationen:
9/1992 - 7/1998 FC Olten
7/1998 - 7/2002 FC Solothurn
7/2002 - 7/2004 FC Basel
7/2004 - 8/2004 FC Schaffhausen
8/2004 - 1/2005 FC Basel
1/2005 - 2/2006 FC Aarau
2/2006 - 7/2007 FC Zürich
7/2007 - 7/2001 Udinese Calcio/It
7/2001 - 8/2015 SSC Napoli/It
8/2015 - 8/2016 Leicester City/Eng
8/2016 - 7/2017 Besiktas Istanbul/Tür
7/2017 - 8/2023 Basaksehir Istanbul/Tür
Vereinserfolge:
Schweizer Meister 2006, 2007 (mit FC Zürich)
Englischer Meister 2016 (mit Leicester City)
Türkischer Meister 2017 (mit Besiktas Istanbul), 2020 (mit Basaksehir Istanbul)
Italienischer Cupsieger 2012, 2014 (mit SSC Napoli)
Italienischer Supercup-Sieger 2015 (mit SSC Napoli)
Europa-League-Teilnahmen 2008/2009 (Udinese; Viertelfinal), 2012/2013 (Napoli, Sechzehntelfinals), 2013/2014 (Napoli, Achtelfinal), 2014/2015 (Napoli; Halbfinal), 2016/2017 (mit Besiktas Istanbul; Viertelfinal), 2017/2018 (mit Basaksehir Istanbul; Gruppenphase), 2019/2020 (mit Basaksehir Istanbul).
Champions League Teilnahmen 2006/2007 (FC Zürich, Qualifikation), 2011/2012 (Napoli, Achtelfinal), 2013/2014 (Napoli, Gruppenphase), 2016/2017 (mit Besiktas Istanbul; Gruppenphase).
Nationalmannschaft:
89 Länderspiele, 7 Tore
Erstes Länderspiel: 2. September 2006 gegen Venezuela in Basel (1:0)
Letztes Länderspiel: 17. November 2015 gegen Österreich in Wien (2:1)
WM-Teilnahmen: 2010 (Vorrunde), 2014 (Achtelfinal)
EURO-Teilnahme: 2008 (Vorrunde)
3 Spiele für die Schweizer U21 (0 Tore)
2 Spiele für die Schweizer U20 (0 Tore)
Diverses:
Als Sohn türkischer Eltern wurde Gökhan Inler in der solothurnischen Stadt Olten geboren. Dort schloss er sich als Sechsjähriger dem FC Olten an. Mit 14 Jahren wechselte er in die Nachwuchsabteilung des FC Solothurn und debütierte dort als 16-Jähriger in der ersten Mannschaft (1. Liga).
Zwischen 2002 und 2004 spielte er im Nachwuchs des FC Basel, verpasste jedoch den Durchbruch in die erste Mannschaft. Während seiner Zeit in Basel machte er einen Versuch, bei Fenerbahce Istanbul in der Türkei Fuss zu fassen, wurde aber zu einem Drittclub abgeschoben und kehrte nach wenigen Wochen in die Schweiz zurück. Einen Monat war er für den FC Schaffhausen qualifiziert, dann aber doch wieder bis Ende 2004 für den FC Basel.
Seinen ersten Profivertrag über drei Jahre unterzeichnete er jedoch Anfang 2005 beim FC Aarau. Sein erstes Ligaspiel war am 20. März 2005 eine 2:3-Niederlage gegen die Grasshoppers Zürich. In Aarau entwickelte sich Inler schnell zur Stammkraft.
Im Januar 2006 löste ihn der FC Zürich aus seinem laufenden Vertrag und verpflichtete Inler für dreieinhalb Saisons. FCZ-Trainer Lucien Favre musste im zentralen Mittelfeld Mihai Tararache ersetzen, der sich dem Bundesligisten MSV Duisburg angeschlossen hatte. Mit dem FC Zürich wurde er in der Folge zweimal in Serie Schweizer Meister (2006 und 2007) und wurde von den Fans nach der Saison 2006/2007 zum Spieler der Saison gewählt. Inler hatte mit Blerim Dzemaili und Almen Abdi eine starke Mittelfeldachse gebildet. Am Anfang der Saison 2006/2007 war der FCZ in der Champions League Qualifikation an Red Bull Salzburg gescheitert
Nach ersten Spielen für die Schweizer U20 und U21 machte er im Jahr 2006 auch ein Spiel für die U21 der Türkei. Nach einem längeren Gespräch mit Nationaltrainer Köbi Kuhn entschied er sich jedoch definitiv für die Schweizer Nationalmannschaft und feierte dort am 2. September 2006 seine Länderspielpremiere beim Vierländerturnier gegen Venezuela (1:0).
Im Sommer 2007 konnte Inler über seinen Berater Dino Lamberti einen Fünfjahresvertrag bei Udinese Calcio in der Serie A unterzeichnen. Von der italienischen "Fussballbibel" "Gazzetta dello Sport" wurde er nach einem halben Jahr zum besten ausländischen Neuzugang der Serie A gewählt. Sein erstes Serie-A-Spiel mit Udinese erlebte er am 27. August 2007 auswärts gegen Inter Mailand (1:1)
Inler stand für die Schweiz im Aufgebot der EURO 2008 im spielte die drei Vorrundenpartien (0:1 Tschechien, 1:2 Türkei, 2:0 Portugal) im defensiven Mittelfeld durch
Bei der WM 2010 in Südafrika war Inler ebenfalls Stammspieler unter Ottmar Hitzfeld in den Gruppenspielen gegen Spanien (1:0), Chile (0:1) und Honduras (0:0)
Nach dem Rücktritt des langjährigen Nationalmannschaftscaptains Alex Frei im Frühjahr 2011 übernahm Gökhan Inler die Kapitänsbinde.
Nach 162 Spielen (9 Tore) in vier Saisons bei Udinese wechselte Inler im Sommer 2011 für eine Ablösesumme von über 20 Millionen Franken für fünf Jahre zum SSC Napoli in den Süden Italiens. Nie zuvor war für einen Schweizer Fussballer eine höhere Transfersumme ausgebeben worden.
Inler entwickelte sich in Neapel zum absoluten Leistungsträger, spielte in der UEFA Champions League nahezu alle Partien (Gruppenzweiter hinter Bayern München, Aus im Achtelfinal gegen FC Chelsea) und holte 2011/2012 den italienischen Cup. In der Folgesaison 201272013 qualifizierte sich Napoli als Zweiter der Serie A (neun Punkte hinter Meister Juventus Turin) direkt für die Champions League 2013/2014.
Im Oktober 2013 stellte er als Captain die dritte Qualifikation eines Schweizer Nationalteams für eine WM-Endrunde, 2014 in Brasilien, sicher. Im Auswärtsspiel in Slowenien (2:0 für die Schweiz) hatte er ein Tor erzielt.
Inler gilt als sehr lauf- und zweikampfstarker Mittelfeldspieler mit gutem Positionsgefühl. Er versteht es, eine Mannschaft ins defensive und offensive Gleichgewicht zu versetzen und Angriffe der gegnerischen Mannschaft durch gute Antizipation frühzeitig zu unterbinden.
Von Ottmar Hitzfeld wurde er für die WM 2014 aufgeboten - er bestritt als Captain alle vier Schweizer Spiele, inkl. dem Achtelfinal gegen Argentinien, der erst in der Verlängerung verloren ging.
Beim SSC Napoli kam seine bis dahin unbestrittene Position in der Saison 2014/2015 unter Trainer Rafael Benitez unter Druck. Inler zählte nicht mehr zu den unbestrittenen Stammkräften im Team der Italiener. In der Europa League bestritt er dagegen beide Viertelfinals gegen den VfL Wolfsburg und das Rückspiel des Halbfinals gegen Dnipropetrowsk, das mit 0:1 verloren ging.
Am 19. August 2015 unterzeichnete Gökhan Inler beim englischen Premier-League-Club Leicester City einen Dreijahresvertrag. Dort kam er unter Trainer Claudio Ranieri nur selten zum Einsatz, vor allem ab dem Jahr 2016.
Im Nationalteam hielt Trainer Vladimir Petkovic auf dem Weg zur EURO 2016 zunächst an seinem Captain im zentralen Mittelfeld fest, ehe er ihn für den Zusammenzug im März 2016 mit den Länderspielen gegen Irland und Bosnien-Herzegowina erstmals nach 89 Länderspielen, davon 44 als Captain, nicht mehr im Aufgebot berücksichtigte. Inler ist nach Heinz Hermann (49 Spiele als Captain) die Nummer 2 in der ewigen Captain-Rangliste des Schweizer Nationalteams.
Auch für die EURO 2016 wurde er von Vladimir Petkovic nicht berücksichtigt
Am 31. August 2016, dem letzten Tag des internationalen Transferfensters, gab Inler seinen Wechsel zu Besiktas Istanbul in die türkische Süper Lig bekannt. Er unterzeichnete einen Vertrag bis 2019. In der ersten Saison 2016/2017 wurde Inler mit seinem neuen Team auf Anhieb türkischer Meister. Allerdings gehörte er auch im Team von Trainer Senol Günes nicht zu den Stammkräften. Insgesamt stand er in der Süper Lig in 13 Partien während 435 Minuten auf dem Platz. Nach der Saison wurde Inlers Vertrag bei Besiktas vorzeitig aufgelöst, der Schweizer wechselte für drei Jahre (bis 2020) zu Basaksehir Istanbul, dem Meisterschaftszweiten von 2016/2017.
In der Saison 2019/2020, die aufgrund der weltweiten Coronavirus-Pandemie unterbrochen werden musste, in der Türkei jedoch zu Ende gespielt werden konnte, holte sich Inler mit Basaksehir seinen zweiten türkischen Meistertitel. Allerdings hatte der 36-jährige Schweizer nur noch neun Teileinsätze zu verzeichnen in der Meistersaison. Dennoch wurde sein Kontrakt verlängert.
Im Sommer 2023 konnte er für eine letzte Saison zu Besiktas Istanbul zurückkehren. Ab Oktober 2023 wollte er während zwei Jahren verschiedene Tools der UEFA-Akademie absolvieren, am Ende soll der «Executive Master For International Players» (UEFA MIP) stehen.