Xhaka, Granit
Granit Xhaka
* 27. September 1992 in Basel
Position: Mittelfeld zentral
Aktueller Verein:
Bayer Leverkusen/De (Vertrag bis 2028)
Vereinsstationen:
6/2000-12/2002 FC Concordia Basel
1/2003-7/2012 FC Basel 1893
7/2012-6/2016 Borussia Mönchengladbach/De
7/2016-7/2023 Arsenal London FC/Eng
Vereinserfolge:
Schweizer Meister 2011, 2012 (mit FC Basel 1893)
Schweizer Cupsieger 2012 (mit FC Basel 1893)
Schweizer Doublegewinner 2012 (mit FC Basel 1893)
"Newcomer des Jahres" 2011/2012 der Schweizer Super League
Total 44 Spiele in der Schweizer Super League, 2 Tore
FA-Cup-Sieger 2017, 2020 (mit Arsenal London)
FA-Community-Shield (Supercup)-Sieger 2018 und 2021 (mit Arsenal London)
League-Cup-Finalist 2018 (mit Arsenal London)
Total 225 Spiele in der englischen Premier League, 17 Tore
Deutscher Meister 2024 (mit Bayer 04 Leverkusen)
Deutscher Pokalsieger 2024 (mit Bayer 04 Leverkusen)
Deutscher Doublegewinner 2024 (mit Bayer 04 Leverkusen)
Champions League Teilnahmen 2010/2011 (mit FC Basel 1893; Gruppenphase), 2011/2012 (mit FC Basel 1893; Achtelfinal), 2015/2016 (mit Mönchengladbach/De; Gruppenphase), 2016/2017 (mit Arsenal London/Eng; Achtelfinal)
Europa League Teilnahmen 2010/2011 (mit FC Basel 1893), 2012/2013 und 2014/2015 (mit Mönchengladbach/De; jeweils Sechzehntelfinal), 2017/2018 (mit Arsenal London/Eng; Halbfinal), 2018/2019 (mit Arsenal London/Eng; Final), 2019/2020 (mit Arsenal London/Eng; Sechzehntelfinal), 2020/2021 (mit Arsenal London/Eng; Halbfinal), 2022/2023 (mit Arsenal London/Eng; Achtelfinal), 2023/2024 (mit Bayer 04 Leverkusen; Finalist).
Nationalmannschaft:
Erstes Länderspiel: 4. Juni 2011 gegen England in London (2:2)
WM-Teilnahmen: 2014 (Achtelfinal), 2018 (Achtelfinal), 2022 (Achtelfinal)
EURO-Teilnahmen: 2016 (Achtelfinal), 2020/2021 (Viertelfinal), 2024 (Viertelfinal)
UEFA Nations League Final Four Teilnahme: 2019 (4. Platz)
Credit Suisse Player of the year 2017, 2022
5 Spiele für die Schweizer U21 (EM-Finalist 2011)
10 Spiele für die Schweizer U19 (3 Tore)
14 Spiele für die Schweizer U18 (U17-Weltmeister; 3 Tore)
14 Spiele für die Schweizer U17 (EM-Endrunde 2009)
Infos:
Schon mit vier Jahren wurde Granit Xhaka mit seinem älteren Bruder Taulant ins Training beim FC Concordia Basel integriert. Die FamilieXhaka stammt ursprünglich aus dem Kosovo.
Mit elf Jahren wechselte er zum FC Basel und holte sich dort mit den Nachwuchsteams seine ersten Schweizer Nachwuchstitel.
Mit der Schweizer U17 bestritt er im Mai 2009 die EM-Endrunde in Deutschland, die erst im Halbfinal gegen Holland (1:2) endete. Die Schweiz qualifizierte sich für die FIFA U17 Weltmeisterschaft 2009 in Nigeria
Dort war Xhaka wichtiger Teil der Schweizer Auswahl, die sensationell mit einem 1:0-Sieg im Final gegen Gastgeber Nigeria den Weltmeistertitel erringen konnte. Es war der erste Titel an einem FIFA Turnier für den Schweizer Verband.
Beim FC Basel wurde er nach zwei guten Saisons in der U21 auf die Saison 2010/2011 ins Kader der ersten Mannschaft aufgenommen und entwickelte sich sehr schnell zu einem regelmässig eingesetzten, wichtigen Spieler. Seinen ersten Einsatz im Fanionteam erlebte er beim Qualifikationsspiel zur Champions League gegen den VSC Debrecen (Ungarn). Die Basler qualifizierten sich für die Gruppenphase der CL und Xhaka gehörte zu den fixen Werten im Basler Spiel. Eine herausragende Partie machte er beim 1:0-Sieg im Achtelfinalhinspiel gegen Bayern München. Das Rückspiel ging dann allerdings mit 0:7 verloren.
Nach diversen Rücktritten in der Schweizer Nationalmannschaft wurde er als noch nicht ganz 19-jähriger Spieler am 4. Juni 2011 erstmals für das A-Nationalteam aufgeboten und spielte beim 2:2 im Wembley gegen England gleich von Beginn an. Er gehört damit zu den zwölf jüngsten Schweizer Fusballern, die je in der Nationalmannschaft debütiert haben.
Anschliessend bestritt er mit der Schweizer U21-Auswahl die EM-Endrunde in Dänemark und stiess bis in den Final gegen Spanien vor (0:2). Mit dem 1:0-Halbfinalsieg gegen Tschechien sicherte sich die Schweiz erstmals nach 84 Jahren wieder eine Teilnahme am Fussballturnier der Olympischen Sommerspiele, 2012 in London.
2012 unterzeichnete Granit Xhaka beim deutschen Bundesligisten Borussia Mönchengladbach einen Fünfjahresvertrag. Um sich dort optimal integrieren zu können, verzichtete er wie sein Kollege Xherdan Shaqiri, der von Basel zu Bayern München wechselte, auf die Teilnahme an Olympiaturnier.
Bei Borussia Mönchengladbach erkämpfte er sich unter Trainer Lucien Favre schnell einen Stammplatz, stand in den ersten acht Bundesligapartien immer von Anfang an auf dem Platz, geriet dann aber wegen durchzogenen Resultaten des Teams und forschen Aussagen in den Medien etwas ins Hintertreffen. Im weiteren Verlauf der Saison musste er stark um seine Position kämpfen und kam nur noch sporadisch zum Einsatz
Auf die Saison 2013/2014 hin wurde Xhaka unter Favre wieder zur fixen Grösse im Team von Gladbach. Im Zusammenhang mit seiner positiven Entwicklung stieg sein Rating auch wieder in der Nationalmannschaft und er war bei den entscheidenden Qualifikationsspielen zur WM 2014 in der zentralen offensiven Mittelfeldreihe der Schweizer gesetzt. Mit einem 2:1-Auswärtssieg in Albanien sicherte sich die Schweiz die WM-Teilnahme. Xhaka machte mit der Äusserung auf sich aufmerksam, er würde seine Koffer für die Reise nach Brasilien für vier Wochen packen.
Xhaka wurde an der WM 2014 in allen vier Schweizer Spielen eingesetzt und erzielte bei der 2:5-Niederlage gegen Frankreich das zweite Schweizer Tor.
Xhaka gilt als technisch versierter, sehr spielstarker und umsichtiger Mittelfeldspieler, der die Fähigkeit hat, das Spiel zu lesen und den Aufbau wesentlich mitzuprägen. In der Bundesliga hat er zudem gelernt, unter Druck noch schneller Lösungen zu finden.
Von Nationaltrainer Vladimir Petkovic wurde er für die EURO 2016 aufgeboten. In den ersten beiden Gruppenspielen gegen Albanien und Rumänien wurde er von der UEFA-Technikkommission zum "Man of the match" gewählt. Im Achtelfinal gegen Polen schoss er im Penaltyschiessen seinen Versuch links am Tor vorbei, die Schweizer schieden aus.
Schon vor dem Turnier hatte der Mittelfeldspieler seinen Wechsel zum Arsenal London FC in die englische Premier League bekanntgegeben. Er unterzeichnete dort einen Fünfjahresvertrag, die Ablöse soll rund 45 Millionen Franken betragen haben, ein erheblicher Anteil floss auch an seinen ehemaligen Verein FC Basel 1893. Auch sein Jugendverein FC Concordia Basel profitierte von einem Solidaritätsbeitrag.
Mit dem FC Arsenal scheiterte er in der Champions League im Achtelfinal deutlich am FC Bayern München, beide Spiele gingen mit 1:5 verloren. Xhaka wurde indes mit Arsenal am 27. Mai 2017 englischer FA-Cupsieger. Im Final im Wembley gegen den FC Chelsea spielte er beim 2:1-Sieg durch. Am 6. August 2017 holte sich Xhaka auch die englische FA Community-Shield-Trophäe. Beim englischen Supercup (vormals: Charity Shield) gewann Arsenal gegen Meister FC Chelsa mit 4:1 im Penaltyschiessen. Xhaka hatte die Freistossflanke zum späten 1:1-Ausgleich Arsenals in der regulären Spielzeit geschlagen.
In der Saison 2017/2018 gab es abermals keinen Titel für den Arsenal FC. Im nationalen League Cup (Carabao-Cup) erreichte das Team zwar den Final, unterlag jedoch Manchester City klar mit 0:3. In der Europa League kam das Aus erst im Halbfinal gegen den späteren Titelgewinner Atletico Madrid. Xhakas Trainer Arsène Wenger gab nach 22 Jahren und zehn Titeln bei Arsenal seinen Abschied bekannt.
Im Rahmen der WM-Vorbereitung 2018 verletzte sich Granit Xhaka im Trainingscamp in Lugano am Knie und musste schonunshalber das Testspiel gegen Spanien auslassen. Schon vier Tage nach dem Unfall, der einem Zweikampf mit Valon Behrami entsprang, konnte er wieder ins normale Mannschaftstraining einsteigen.
Noch vor der WM verlängerte er seinen Vertrag bei Arsenal London vorzeitig bis 2024.
Von Nationaltrainer Vladmir Petkovic wurde er für die WM 2018 berücksichtigt und spielte in allen vier Schweizer Partien gegen Brasilien (1:1), Serbien (2:1), Costa Rica (2:2) und im Achtelfinal gegen Schweden (0:1) durch.
Mit dem FC Arsenal London stand er am 29. Mai 2019 im Final der UEFA Europa League gegen den FC Chelsea. Die "Gunners" - bei denen Xhaka im zentralen Mittelfeld durchspielte, sein Nationalteamkollege Stephan Lichtsteiner dagegen nur auf der Bank sass - unterlagen mit 1:4 (0:0).
Die Saison 2019/2020, die aufgrund der Coronavirus-Pandemie längere Zeit unterbrochen werden musste, verlief für Arsenal in der Premier League enttäuschend. Mit dem Sieg im FA-Cup im Final gegen den FC Chelsea (2:1) konnte das Team die Saison am 1. August 2020 noch halbwegs retten. Granit Xhaka spielte im Endspiel im Wembley durch.
Für die von 2020 auf 2021 verschobene EURO wurde er von Nationaltrainer Vladimir Petkovic nominiert. Die Schweiz erreichte erstmals in ihrer Geschichte den Viertelfinal und schied dort gegen Spanien erst im Penaltyschiessen aus. Xhaka kam in vier von fünf Partien der Schweiz gegen Wales (1:1), Italien (0:3), Türkei (3:1), Frankreich (Achtelfinal, 3:3 n.V., 8:7 n. Pen.) und Spanien (Viertelfinal, 1:1 n.V., 2:4 n. Pen.) zum Einsatz. Im Viertelfinal gegen Spanien fehlte Captain Xhaka gesperrt.
Im Winter 2022 wurde er von Nationaltrainer Murat Yakin für den FIFA World Cup in Katar aufgeboten. Die Schweiz scheiterte nach überstandener Vorrunde (1:0 gegen Kamerun, 0:1 gegen Brasilien, 3:2 gegen Serbien) im Achtelfinal gegen Portugal mit 1:6. Xhaka stand in allen Schweizer Partien in der Startformation und wurde - gemeinsam mit Xherdan Shaqiri und Ricardo Rodriguez - während des Turniers mit nun total 12 WM-Spielen zum Schweizer Rekordhalter.
Am 6. Juli 2023 unterzeichnete Granit Xhaka einen Fünfjahres-Vertrag beim deutschen Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen. Sein Einfluss auf eine hoch erfolgreiche Saison des Clubs, die mit dem Double aus deutschem Meistertitel und DFB-Pokal sowie dem Final in der UEFA Europa League endete. Zum 1:0-Erfolg im DFB-Pokalfinal gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern steuerte Xhaka das entscheidende Tor bei, im Final der EL unterlag das Team des neuen Trainers Xabi Alonso Atalanta Bergamo mit 0:3.
An der EURO 2024 gehörte Granit Xhaka als Captain zum Schweizer Aufgebot. In der Vorrunde blieb die Schweiz in den Partien gegen Ungarn (3:1), Schottland (1:1), Deutschland (1:1) ungeschlagen. Der Achtelfinal gegen Italien wurde nach einer überzeugenden Leistung mit 2:0 gewonnen. Im Viertelfinal bedeute das 1:1 n.V., 3:5 n. Pen. gegen England das Aus für das Schweizer Team. Xhaka spielte in allen fünf Schweizer Spielen durch, im Viertelfinal gegen England wegen lädierter Adduktoren mit einem speziellen Verband.
Spielstatistik Nationalteam