WM 1994 in den USA

Die Qualifikation

WM 1994, Gruppe 1
Schlussklassement

1. Italien 10 7 2 1 22:7 16
2. Schweiz 10 6 3 1 23:6 15
3. Portugal 10 6 2 2 18:5 14
4. Schottland 10 4 3 3 14:13 11
5. Malta 10 1 1 8 3:23 3
6. Estland 10 0 1 9 1:27 1

Die Schweiz als Gruppenzweiter direkt für die WM 1994 qualifiziert


Das Schweizer Aufgebot für die Endrunde

Tor: 1 Marco Pascolo (Servette FC), 12 Stephan Lehmann (FC Sion), 22 Martin Brunner (Lausanne-Sports). - Verteidigung: 2 Marc Hottiger (FC Sion), 3 Yvan Quentin (FC Sion), 4 Dominique Herr (FC Sion), 5 Alain Geiger (FC Sion), 13 Andy Egli (Servette FC), 18 Martin Rueda (FC Luzern), 19 Jürg Studer (FC Zürich). - Mittelfeld: 6 Georges Bregy (BSC Young Boys), 7 Alain Sutter (1. FC Nürnberg/De), 8 Christophe Ohrel (Servette FC), 10 Ciriaco Sforza (1. FC Kaiserslautern), 16 Thomas Bickel (Grasshoppers Zürich), 17 Sébastien Fournier (FC Sion), 20 Patrick Sylvestre (Lausanne-Sports), 21 Thomas Wyss (FC Luzern). - Angriff: 9 Adrian Knup (VfB Stuttgart/De), 11 Stéphane Chapuisat (Borussia Dortmund/De), 14 Nestor Subiat (FC Lugano), 15 Marco Grassi (Servette FC). - Trainer: Roy Hodgson/Eng.


Die Spiele der Endrunde

Vorrunde, Gruppe A

WM 1994, Endrunde, Gruppe A
USA Schweiz 1:1 (1:1)

18. Juni 1994, 11.30 Uhr (Ortszeit). Pontiac
Silverdome, Detroit/USA. 73 425 Zuschauer.
SR Francisco Oscar Lamolina (Argentinien).
Tore: 39. Bregy 0:1. 44. Wynalda 1:1.
USA: Meola; Kooiman, Balboa, Lalas, Caligiuri;
Ramos, Dooley, Sorber, Harkes; Wynalda
(58. Wegerle) Stewart (81. Jones).
Schweiz: Pascolo; Hottiger, Geiger, Herr,
Quentin; Ohrel, Bregy, Sforza (77. Wyss), Sutter;
Bickel (72. Subiat), Chapuisat. Nationaltrainer:
Roy Hodgson.
Bemerkungen: USA ohne Reyna (verletzt),
Schweiz ohne Knup (angeschlagen). Nicht
eingesetzte Schweizer Ersatzspieler: Lehmann,
Brunner, Egli, Grassi, Fournier, Rueda, Studer, Sylvestre.
Erstes WM-Spiel unter geschlossenem
Dach. Verwarnungen: 26. Herr (Foul) 82. Subiat
(Ballwegschlagen), 89. Harkes (Foul).


WM 1994, Endrunde, Gruppe A
Rumänien Schweiz 1:4 (1:1)

22. Juni 1994, 16.00 Uhr (Ortszeit). Pontiac
Silverdome, Detroit/USA. 61 428 Zuschauer.
SR Neji Jouini (Tunesien). Tore: 16. Sutter 0:1.
35. Hagi 1:1. 52. Chapuisat 1:2. 65. Knup 1:3.
72. Knup 1:4.
Rumänien: Stelea; Mihali, Belodedici, Lupescu
(85. Panduru), Prodan; Petrescu, Popescu, Munteanu;
Dumitrescu (72. Vladoiu), Hagi; Raducioiu.
Schweiz: Pascolo; Hottiger, Geiger, Herr, Quentin;
Ohrel (82. Sylvestre), Bregy, Sforza, Sutter
(70. Bickel); Knup, Chapuisat. Nationaltrainer:
Roy Hodgson.
Bemerkungen: Nicht eingesetzte Schweizer
Ersatzspieler: Lehmann, Brunner, Egli, Subiat,
Grassi, Fournier, Rueda, Studer, Wyss. 16. Tor
von Alain Sutter wegen Positionsoffside annulliert.
Platzverweis: 73. Vladoiu (grobes Foul an
Ohrel). Verwarnungen: 32. Mihali, 40. Lupescu,
47. Belodedici (alle wegen Foul).


WM 1994, Endrunde, Gruppe A
Schweiz Kolumbien 0:2 (0:1)

26. Juni 1994, 16.00 Uhr (Ortszeit). Stanford
Stadium, San Francisco/USA. 83 401 Zuschauer.
SR Peter Mikkelsen (Dänemark). Tore:
44. Gaviria 0:1. 90. Lozano 1:1.
Schweiz: Pascolo; Hottiger, Herr, Geiger, Quentin;
Ohrel, Bregy, Sforza, Sutter (81. Grassi); Knup
(81. Subiat), Chapuisat. Nationaltrainer: Roy
Hodgson.
Kolumbien: Cordoba; Herrera, Mendoza, Escobar,
Pérez; Gaviria (78. Lozano), Alvarez, Valderrama,
Rincon; Valencia (63. de Avila), Asprilla.
Bemerkungen: Nicht eingesetzte Schweizer
Ersatzspieler: Lehmann, Brunner, Egli, Bickel,
Fournier, Rueda, Studer, Sylvestre, Wyss. 20. Tor
Rincons wegen Offside annulliert. Verwarnungen:
39. Knup (Hands), 58. Gaviria, 62. Valderrama,
80. Alvarez, 85. Bregy (alle wegen Foul).


Klassement, Gruppe A
1. Rumänien 3 2 0 1 5:5 6
2. Schweiz 3 1 1 1 5:4 4
3. USA 3 1 1 1 3:3 4
4. Kolumbien 3 1 0 2 4:5 3


WM 1994, Endrunde, Achtelfinal
Spanien Schweiz 3:0 (1:0)

2. Juli 1994, 16.30 Uhr (Ortszeit). Robert F.
Kennedy Stadium, Washington/USA.
53 121 Zuschauer. SR Mario van der Ende (Holland).
Tore: 15. Hierro 1:0. 74. Luis Enrique 2:0.
86. Beguiristain (Foulpenalty) 3:0.
Spanien: Zubizarreta; Alkorta, Nadal, Abelardo;
Ferrer, Hierro (76. Otero), Camarasa; Gokoetxea
(61. Beguiristain), Bakero, Sergi; Luis Enrique.
Schweiz: Pascolo; Hottiger, Herr, Geiger, Quentin
(58. Studer); Ohrel (73. Subiat), Bregy, Sforza,
Bickel; Knup, Chapuisat. Nationaltrainer: Roy
Hodgson.
Bemerkungen: Schweiz ohne Alain Sutter
(Zehenbruch). Nicht eingesetzte Schweizer
Ersatzspieler: Lehmann, Brunner, Egli, Grassi,
Fournier, Rueda, Sylvestre, Wyss. 40. Länderspiel
von Stéphane Chapuisat, 90. Länderspiel von
Spaniens Keeper Zubizarreta. Trauerminute für
den ermordeten WM-Spieler Andres Escobar
(Kolumbien). 50. Schuss Goicoecheas an den
Torpfosten. Verwarnungen: 18. Goikoetxea, 19.
Ferrer, 22. Camarasa (alle Foul), 23. Hottiger (Unsportlichkeit),
69. Studer, 77. Subiat, 85. Pascolo,
87. Otero (alle Foul).


Infos


Erstmals fand eine WM nicht in Südamerika oder Europa statt. In den USA sollte die WM 1994 fussballerische Entwicklungshilfe bringen und erstmals nach 28 Jahren war auch die Schweiz wieder mit von der Partie. Unter dem englischen Trainer Roy Hodgson hatte sich das Team in der Qualifikationsgruppe hinter Italien aber vor Portugal einen Platz im Teilnehmerfeld der Endrunde gesichert. Das Auftaktspiel gegen den Gastgeber war eine tückische Aufgabe, zumal im Silverdome von Detroit erstmals ein WM-Spiel unter geschlossenem Dach ausgerichtet wurde und 77 000 hoffnungsfrohe Amerikaner ihr Team siegen sehen wollten. Die schwül-warme Atmosphäre schien die von einer stattlichen Fangruppe unterstützten Schweizer nicht zu beeindrucken und sie hatten einen wunderbaren Freistossspezialisten in ihren Reihen.

Georges Bregy zirkelte den Ball nach 40 Minuten zur 1:0-Führung ins amerikanische Tor, doch noch vor der Pause traf auch Eric Wynalda mit einem Freistoss. Beim 1:1 blieb es, aber das beste WM-Spiel der Schweizer sollte noch folgen. Am 22. Juni 1994 schlugen sie Rumänien mit 4:1, Alain Sutter, Stéphane Chapuisat und Adrian Knup (2) trafen für die Schweizer, die so die Basis für die Achtelfinal-Qualifikation legten. Das abschliessende Gruppenspiel gegen Kolumbien ging ebenso verloren (0:2) wie der Achtelfinal in Washington gegen die überlegenen Spanier (0:3), und Georges Bregy konnte seinem Freistosstreffer gegen die USA keine weiteren Erfolgserlebnisse anfügen.

Schweizer Figur

Dennoch war der Walliser so etwas wie die Figur dieser WM, noch heute wird er auf jenen Freistoss angesprochen, der das erste Schweizer WM-Tor seit René Quentins Führungstreffer am 15. Juli 1966 gegen Spanien bedeutete. Bregy war zum Zeitpunkt der WM schon 36-jährig, er hatte vor der WM-Qualifikation fünf Jahre lang nicht mehr für die Schweizer Nationalmannschaft gespielt. Hodgson machte ihn zum Spielmacher und zu einer zentralen Figur der WM-Kampagne 1994. Später wurde Bregy Trainer, bei Lausanne, Thun und beim FCZ.


Weltmeister

Es war kein fussballerischer Leckerbissen, der WM-Final 1994 zwischen Brasilien und Italien. Und irgendwie logisch, dass er nach einem 0:0 im Penaltyschiessen entschieden werden mussten. Bei Italien scheiterten Franco Baresi und Roberto Baggio, Brasilien holte sich nach 24 Jahren wieder den Titel.


Kurios

Russland überstand die Vorrunde trotz eines 6:1-Sieges gegen Kamerun nicht. In jener Partie erzielte Oleg Salenko gleich fünf Tore und wurde damit gemeinsam mit dem Bulgaren Hristo Stoichkow Torschützenkönig der WM.

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