Haenni, Tatjana
Tatjana Haenni
* 2. Dezember 1966
Positionen:
Mittelfeld, Angriff (im Club auch Torhüterin)
Vereinsstationen:
5/1979-01/1985 DFC Bern
01/1985-06/1985 FC Rapid Lugano (leihw.)
07/1985-09/1991 DFC Bern
09/1991-12/1991 Coquitlam Strikers/Kanada
03/1992-10/1992 DFC Bern
10/1992-08/1995 SV Seebach ZH
08/1995-07/1997 FFC Bern
07/1997-07/1998 SV Seebach ZH
07/1998-06/1999 FFC Bern
Vereinserfolge:
Schweizer Meisterin 1984, 1986, 1992, 1996 (alle mit DFC/FFC Bern), 1993, 1994, 1998 (mit SV Seebach).
Schweizer Cupsiegerin 1979 (ohne Einsatz), 1980, 1982, 1983, 1984, 1991, 1996, 1999 (alle mit DFC/FFC Bern), 1993 (mit SV Seebach), weitere Finalteilnahmen 1994, 1995, 1998 (mit SV Seebach), 1986, 1987, 1990, 1992 (alle mit DFC Bern).
Schweizer Doublegewinnerin 1984, 1996 (beide mit DFC/FFC Bern), 1993 (mit SV Seebach).
Nationalteam:
24 Länderspiele, 1 Tor
Erstes Länderspiel: 13. Mai 1984 gegen Frankreich in Oerlikon (0:1)
Letztes Länderspiel: 30. Oktober 1996 gegen Italien in Giubiasco (0:1)
Infos:
Ihre Clubkarriere begann beim FC Bern, wo sie mit etwas mehr als 12 Jahren ihre erste Lizenz löste. Für die Rückrunde der Saison 1984/85 wurde sie für ein halbes Jahr an den FC Rapid Lugano ausgeliehen.
Am 13. Mai 1984 bestritt sie als erst 17-Jährige in Oerlikon ihr erstes Länderspiel für die Schweiz. Die Partie gegen Spanien ging mit 0:1 verloren.
Ihr einziges Tor als Nationalspielerin gelang ihr am 19. Mai 1996 im EM-Qualifikationsspiel in Koblach gegen Österreich. Haenni markierte schon in der 5. Minute das 0:1 für die Schweiz, die Partie ging jedoch am Ende für die Schweizerinnen mit 3:4 verloren.
Nach den beiden erfolgreichen Relegationsspielen der EM-Qualifikation gegen Kroatien und dem damit verbundenen Aufstieg in die Kategorie A im Herbst 1996 schloss sie beim 0:1 am 30. Oktober 1996 im Testspiel gegen Italien ihre Länderspielkarriere nach 24 Einsätzen ab. Es war das 100. offizielle Länderspiel der Schweiz.
Nach ihrem eigentlichen Rücktritt als Fussballerin Ende 1996 hängte sie 1997/98 noch eine Saison an, weil der SV Seebach über keine Torhüterin verfügte. Von ihrem Arbeitsort bei der UEFA in Nyon, wo sie seit 1994 als erste Frauenfussballverantwortliche arbeitete, fuhr sie jeweils zu Abschlusstrainings und Spielen des Teams, trainierte jedoch unter der Woche ab und an beim CS Chênois.
In der Saison 1998/99, während der sie beim Schweizer Fernsehprojekt "Live ran" von SAT.1 mit der Liveübertragung von nationalen Fussballspielen mitarbeitete, wurde sie sporadisch noch beim FFC Bern eingesetzt. Prägend bleib dabei der Schweizer Cupfinal 1999, als sie in der 115. Minute der Verlängerung gegen den FC Schwerzenbach noch eingewechselt wurde und einen der erfolgreichen Versuche im Penaltyschiessen verwertete, der ihr den letzten nationalten Titel brachte.
In ihrer Karriere totalisierte Haenni sieben Meistertitel und neun Schweizer Cupsiege. Das ergab auch drei nationale Double-Gewinne
1999 kam sie als erste hauptamtliche Mitarbeiterin für den Frauenfussball in die Organisation der FIFA.
2000 lancierte sie als Trainerin des NLA-Teams beim SV Seebach Zürich den Neuaufbau der Nachwuchsabteilung und kümmerte sich innerhalb des Clubs als Obfrau der Frauenkommission auch administrativ um vieles. 2005 wurde der eigenständige FFC Zürich-Seebach gegründet, deren Präsidentin Haenni wurde. Ab 2008 kooperierte dieser Club mit dem FC Zürich und firmiert seither unter dem Namen FC Zürich Frauen. Auch dort ist Haenni als Präsidentin tätig.
Der Club entwickelte sich unter ihrer Führung zur besten Adresse im Schweizer Frauenfussball. Seit 2008 wurden die FC Zürich Frauen mit Ausnahme der Saison 2010/2011 jedes Jahr Schweizer Meister und holten dazu fünf nationale Cupsiege (Stand 2016).
2013 wurde sie vom Fussballverband der Region Zürich zur "Ehrenamtlichen des Jahres 2013" ausgezeichnet.
Seit Herbst 2016 arbeitet sie ehrenamtlich auch für den Zürcher Regionalfussballverband als Frauenfussballverantwortliche.
Im November 2016 wurde ihr für ihr langjähriges Engagement für den Frauenfussball der Sportpreis der Stadt Zürich verliehen.
Ende Januar 2017 wurde sie bei der FIFA als Direktorin Frauenfussball überraschend und per sofort freigestellt nach 18 Jahren international anerkannter Arbeit für die Frauenfussballförderung.