Rinast, Rachel
Rachel "Ray" Rinast
* 2. Juni 1991 in Bad Segeberg/De
Position:
Verteidigerin
Aktueller Verein:
Grasshopper-Club Zürich (Vertrag bis 2024)
Vereinsstationen:
6/2008 FFC Oldesloe 2000/De
7/2008-6/2009 TSV Nahe/De
7/2009-6/2010 Holstein Kiel/De
7/2010-6/2012 1. FC Köln/De
7/2012-6/2013 SC 07 Bad Neuenahr/De
7/2013-6/2016 1. FC Köln/De
7/2016-6/2017 Bayer Leverkusen/De
7/2017-6/2018 FC Basel 1893
7/2018-12-2018 SC Freiburg/De
1/2019-6/2019 ASA Tel Aviv/Isr
7/2019-6/2022 1. FC Köln/De
Nationalteam:
Erstes Länderspiel: 4. März 2015 gegen Island in Lagos/Por (2:0)
Letztes Länderspiel: 17. Februar 2023 gegen Polen in Algeciras/Sp (0:0)
WM-Teilnahme: 2015 (Achtelfinal)
EM-Teilnahmen: 2017 (Vorrunde), 2021/2022 (Vorrunde)
Infos:
Rachel Rinasts Vater, ein Norddeutscher jüdischen Glaubens und Psychologie-Dozent, und die Mutter mit ostschweizerischen Wurzeln, hatten sich beim Studium in Genf kennengelernt. Zunächst pflegten sie eine Fernbeziehung, als Kinder ein Thema wurden, zog die Mutter nach Deutschland. Rinast wächst in Bad Segeberg auf, dort, wo jährlich die Karl-May-Festspiele stattfinden. Die Grossmutter und einige Verwandschaft wohnen in Teufen und im Toggenburg.
Mit vier Jahren beginnt sie mit dem Fussballspielen, lange in reinen Knabenteams. Im Frauenfussball spielt sie zunächst auf Stufe Regionalliga für den FFC Oldesloe 2000 und den TSV Nahe. In der Saison 2009/2010 schloss sie sich Holstein Kiel in der 2. Frauen-Bundesliga an. In dieser Zeit wird sie auch für die deutsche U19-Frauenauswahl gesichtet, wird aber für kein Spiel nominiert.
Im Dezember 2011 erleidet sie in Köln einen schweren Verkehrsunfall, kommt jedoch mit viel Glück nahezu unverletzt davon. An der Universität Köln studiert sie zu dieser Zeit Germanistik, Philosophie und Sport. Neben dem Fussball hat sie auch musikalisches Talent, gewinnt beim bundesweiten Wettbewerb "Jugend musiziert" 2010 einen ersten Preis. Später beteiligt sie sich an der Casting-Show "The Voice" und tritt als Gastsängerin bei Rapper Danga und seinem Song "Grau" auf (Video).
Nach dem Wechsel zum SC 07 Bad Neuenahr im Sommer 2012 debütiert sie am 23. September 2012 in der ersten deutschen Bundesliga. Trainer Colin Bell konnte sie von einem Wechsel überzeugen, denn eigentlich hatte sie sich bereits für Ligakonkurrent Essen entschieden. Sie macht 17 Spiele in der Bundesliga, am Ende der Saison jedoch muss der Club Insolvenz anmelden und Rinast kehrt zum 1. FC Köln zurück. Dort gelingt ihr in der Saison 2014/2015 der Aufstieg in die Bundesliga.
Dass sie einen Schweizer Pass besitzt, war lange nicht bekannt. Erst als ihr Berater zufällig davon erfährt, nimmt dieser Kontakt mit der Schweizer Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg auf, die Rinast
beim 1. FC Köln beobachtet und sie im März 2015 erstmals für einen Zusammenzug des Schweizer A-Nationalteams aufbietet. Im Gruppenspiel des Algarve-Cups in Portugal gegen Island kommt sie am 4. März 2015 zu ihrer Premiere im rot-weissen Trikot.
Bei der WM-Endrunde in Kanada, einer Premiere für ein Schweizer Frauenteam, gehörte Rachel Rinast zum Schweizer Kader und wurde in allen vier Partien eingesetzt. In der Vorrunde gegen Japan (0:1), Ecuador (10:1) und Kamerun (1:2) und im Achtelfinal gegen Kanada (0:1). Über die Einsätze an der WM hat Rinast einen Blog verfasst.
Im Sommer 2016 wechselte Rinast innerhalb der deutschen Bundesliga von Absteiger 1. FC Köln zu Bayer 04 Leverkusen. Ein Jahr darauf entschied sie sich zu einem Wechsel in die Schweiz und unterzeichnete einen Vertrag beim FC Basel 1893. Es ist ihr erster Schweizer Verein.
An der EURO 2017 in Holland stand sie im Schweizer Kader und wurde in der Schlussphase des mittleren Vorrundenspiels gegen Island (2:1) eingesetzt. Die Schweiz schied nach der Vorrunde aus.
Im Sommer 2018 wechselte sie zurück in die deutsche Bundesliga und schloss sich dem SC Freiburg an. Nach nur einem halben Jahr hatte sie genug von der Bundesliga. Sie war negativ überrascht von der Heftigkeit, die an ihrem Spielstil öffentlich geübt wurde. Sie entschloss sich zum vorzeitigen Abbruch des Engagements und schloss sich im neuen Jahr 2019 dem israelischen Club ASA Tel Aviv an, mit dem sie im Sommer 2019 das nationale Double feiern konnte.
Nach drei Jahren zurück beim 1. FC Köln in der Bundesliga entschied sie sich im Hinblick auf die Saison 2022/2023 zu einem Transfer in die Schweizer AWSL und unterzeichnete beim Grasshopper-Club Zürich einen Zweijahresvertrag.
Im Sommer 2022 bestritt sie in England die um ein Jahr verschobene Endrunde der EURO und kam in einem der drei Vorrundenspiele der Schweiz gegen Portugal (2:2), Schweden (1:2) und Niederlande (1:4) zum Einsatz. Die Schweiz schied nach den Gruppenspielen aus.
Im Februar 2023 gab sie nach den beiden Länderspielen gegen Polen ihren sofortigen Rücktritt aus dem Nationalteam bekannt. Sie bestritt insgesamt 48 Länderspiele für die Schweiz und erzielte dabei drei Tore.
Seit Sommer 2023 ist sie für SRF als Co-Kommentatorin im Frauenfussball tätig.