Sesa, David

David Sesa

* 10. Juli 1973 in Dielsdorf

Position: Stürmer

Vereinsstationen
7/1981-6/1986 FC Dielsdorf
7/1986-6/1993 FC Zürich
7/1993-6/1994 FC Baden (leihw.)
7/1994-6/1998 Servette FC
7/1998-6/2000 US Lecce/It
7/2000-8/2004 SSC Napoli/It
10/2004-12/2004 FC Aarau
1/2005-6/2005 AC Palazzolo/It
7/2005-6/2008 SPAL Ferrara/It
7/2008-7/2009 Rovigo Calcio/It

Vereinserfolge
Schweizer Cup Finalteilnahme 1995/96 (mit Servette FC)
Total 159 Spiele in der NLA (34 Tore)
Total 27 Spiele in der NLB (22 Tore)
Total 45 Spiele in der italienischen Serie A (8 Tore)
Total 90 Spiele in der italienischen Serie B (10 Tore)
Total 76 Spiele in der italienischen Serie C2 (20 Tore)
Teilnahme Champions League Qualifikation 1994/95 (mit Servette FC)

Nationalmannschaft
36 Länderspiele, 1 Tor
Erstes Länderspiel: 27. März 1996 gegen Österreich in Wien (0:1)
Letztes Länderspiel: 15. Mai 2002 gegen Kanada in St. Gallen (1:3)
EM-Teilnahme 1996 (Vorrunde; ohne Einsatz im Kader)

12 Spiele für die Schweizer U21 (4 Tore)

Diverses

David Sesa wurde als Sohn italienischer Eltern in Dielsdorf geboren und schloss sich dort im Alter von acht Jahren dem örtlichen Fussballclub an. 1986 wurde er in die Nachwuchsabteilung des FC Zürich aufgenommen und durchlief dort alle Altersstufen. Nach der Aufnahme ins Kader der ersten Mannschaft durch den damaligen Trainer Kurt Jara gab er am 21. März 1992 beim Spiel des FC Zürich gegen den FC Sion (1:1) sein Debüt in der obersten Schweizer Spielklasse, der NLA. Knapp einen Monat später, am 11. April 1992, gelang ihm sein erstes NLA-Tor zum 1:1 gegen den FC St. Gallen (Schlussstand: 2:1). In seiner Debütsaison 1991/92 kam er 11-mal für den FCZ zum Einsatz. Teamkollege von Sesa war damals Roberto di Matteo.

Trotz 19 Einsätzen in seiner zweiten NLA-Saison beim FC Zürich wurde Sesa für die Saison 1993/94 an den FC Baden in die NLB ausgeliehen, wo Raimondo Ponte Trainer war. Sesa wurde mit 22 Treffern in 27 Einsätzen Torschützenkönig der NLB. Das hatte ein Angebot des NLA-Vereins Servette FC zur Folge. Die Genfer, frischgebackener Schweizermeister, überwiesen 380'000 Franken nach Zürich. Die Saison verläuft nach diversen Abgängen nicht gut, Servette entgeht in der Auf-/Abstiegsrunde haarscharf der Relegation in die NLB.

Die zweite Saison in Genf bringt neben der Premiere im Schweizer Nationalteam die Finalrunde und die erstmalige Teilnahme Sesas an einem Schweizer Cupfinal. Am 19. Mai 1996 verliert Servette trotz einer 2:0-Führung gegen den FC Sion noch mit 2:3. Nach diversen Trainerwechseln und der Übernahme von Servette durch Canal+ erlebt Sesa in Genf noch den zweiten Meisterschaftsplatz in der Saison 1997/98. Sesa trug 17 Tore zur erfolgreichen Saison bei.

Im Sommer 1996 qualifizierte sich die Schweiz erstmals in ihrer Geschichte für eine EM-Endrunde. Für das Turnier in England wurde Sesa von Nationaltrainer Artur Jorge in den Schweizer Kader berufen, wurde aber in keinem der drei Spiele gegen England (1:1), Holland (0:2) und Schottland (0:1) eingesetzt. Stürmer wie Kubilay Türkylmaz, Stéphane Chapuisat, Marco Grassi oder Christophe Bonvin wurden damals höher eingestuft.

Im Sommer 1998 nahm er trotz zahlreicher anderer Angebote eine neue Herausforderung bei der eben in die italienische Serie B abgestiegenen US Lecce an. Im ersten Wettbewerbsspiel gelang ihm gegen Monza schon nach acht Sekunden sein erstes Tor. In der Meisterschaft gelang Lecce der sofortige Wiederaufstieg in die Serie A - und Sesa wurde zum besten ausländischen Spieler in der Serie B gewählt. Die Saison 1999/2000 war die wohl stärkste von Sesa in Italien, mit seinem entscheidenden Tor zum 1:0 gegen Inter, mit einem herrlichen Freistosstreffer gegen die AS Roma und mit einem Treffer im alles entscheidenden Spiel gegen den Abstieg gegen Torino.

Am 2. September 1998 schoss Sesa beim Testspiel des Schweizer Nationalteams in Nis gegen das damalige Jugoslawien sein einziges Länderspieltor. In der 58. Minute glich er den Führungstreffer von Dejan Stankovic aus.

Nach einer starken Saison bei Lecce machte Sesa im Sommer 2000 den Transfer seines Lebens. Für fünf Jahre unterzeichnete er beim ebenfalls in die Serie A zurückgekehrten SSC Napoli, 16 Milliarden Lire (ca. 9 Millionen Franken) betrug die Ablöse. Sesa erlebte turbulente Zeiten, Trainer Zdenek Zeman wurde schon nach sieben Spielen geschickt, die sportlichen Erfolge blieben in den nächsten Jahren aus, der Verein häufte 70 Millionen Euro Schulden an und ihm wurde die Lizenz entzogen. Der Club wurde am 2. August 2004 zwangsrelegiert.

Sesa kehrte in die Schweiz zurück, trainierte zunächst mit dem FC Winterthur, nahm dann aber eine Offerte des FC Aarau an. Weil die Lizenzierung aber nach Transferschluss erfolgte, verweigerte der SFV trotz des Konkurses von Sesas früherem Arbeitgeber Napoli die Lizenzierung. Ein Zivilgericht verfügte dann am 19. Oktober 2004 die sofortige Ausstellung einer Spielberechtigung an David Sesa, der am 24. Oktober 2004 in einem Cupspiel gegen den FC Lugano erstmals für den FC Aarau auflief. Es sollte einer der wenigen Einsätze Sesas in jener Saison bleiben. Differenzen mit Trainer Andy Egli führten dazu, dass er nur drei NLA-Spiele absolvierte. Schon im Januar 2005 kehrte er nach Italien zurück.

Ein längeres Engagement gab es zwischen 2006 und 2008 bei der Società Polisportiva et Labor (SPAL) Ferrara 1907. In drei Saisons in der Serie C2 machte Sesa in 76 Spielen noch einmal 20 Tore.

Seit 2005 liess sich Sesa zum Fussballtrainer ausbilden und erlangte im Jahr 2011 die UEFA Pro Lizenz. Schon zum Ende seiner Spielerkarriere hatte er diverse Stürmertrainings geleitet und 2010 übernahm er die Nachwuchsabteilung seines letzten Vereins Rovigo Calcio in Italien. Am 12. Juni 2012 wurde David Sesa Trainer des FC Wohlen in der zweithöchsten Schweizer Spielklasse, der Challenge League. Dort hatte er unter schwierigen Umständen und wenig finanziellen Ressourcen die schwierige Aufgabe, das Team in der Liga zu halten. Am 15. Februar 2014 wurde er vom Verein freigestellt - nach 595 Tagen im Amt.

Seit Sommer 2016 amtiert er als Assistenztrainer des Schweizers René Weiler beim belgischen Spitzenverein RSC Anderlecht. Die beiden Freunde hatten zwischen 1994 und 1996 beim Servette FC zusammengespielt.

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