Senderos, Philippe

Philippe Senderos

* 14. Februar 1985 in Meyrin

Position: Verteidigung zentral

Vereinsstationen:
3/1992 - 7/2003 Servette FC
7/2003 - 8/2008 Arsenal FC/Eng
8/2008 - 12/2008 AC Milan/It (leihw.)
1/2009 - 6/2010 Arsenal FC/Eng
7-2010 - 1-2014 Fulham FC/Eng
1/2014 - 6/2014 Valencia CF/Sp (leihw. von Fulham FC)
7/2014 - 1/2016 Aston Villa FC/Eng
1/2016 - 6/2016 Grasshopper Club Zürich
7/2016 - 6/2017 Glasgow Rangers/Schott
7/2017 - 12/2018 Houston Dynamo/USA
9/2019 - 12/2019 FC Chiasso

Vereinserfolge:
Englischer FA-Cup-Sieger 2005 (mit Arsenal FC), Finalist 2015 (mit Aston Villa; ohne Einsatz)
Englischer FA Community Shield Sieger 2004
Champions League Teilnahmen 2004/2005, 2005/2006, 2006/2007, 2007/2008 (u.a. Finalist 2006; alle mit Arsenal FC/Eng)
Europa League Teilnahme 2013/2014 (mit Valencia CF/Sp)

Nationalmannschaft:
57 Länderspiele, 5 Tore
Erstes Länderspiel: 26. März 2005 gegen Frankreich in Paris (0:0)
Letztes Länderspiel: 28. Mai 2016 gegen Belgien in Genf (1:2)
WM-Teilnahmen: 2006 (Achtelfinal), 2010 (Vorrunde)
EURO-Teilnahme: 2008 (Vorrunde), für die EURO 2016 auf Pikett

17 Spiele für die Schweizer U21 (2 Tore; EM-Endrunde 2004 in Deutschland)
3 Spiele für die Schweizer U20 (0 Tore; WM 2005 in Holland)
15 Spiele für die Schweizer U17 (1 Tor, U17-Europameister 2002)
12 Spiele für die Schweizer U16 (3 Tore)
10 Spiele für die Schweizer U15 (0 Tore)

Diverses:
Philippe Senderos wurde in Meyrin bei Genf geboren und wuchs dort auf, schloss sich aber mit sechs Jahren direkt dem Servette FC an. Er hat spanisch-serbische Wurzeln. Sein Vater Julian wanderte als 17-Jähriger aus seiner spanischen Heimat aus, fand über Madrid und London nach Genf und heiratete dort die Serbin Zorica Novkovic. Senderos besitzt deshalb auch die spanische Staatsbürgerschaft. Senderos' Bruder Julien wurde Schweizer Basketballnationalspieler

2002 wurde er mit der Schweizer U17 in Dänemark dank einem Finalsieg gegen Frankreich U17-Europameister. Im Halbfinal bezwangen die Schweizer England mit Wayne Rooney gleich mit 3:0. Es war der erste Titel einer Schweizer Fussballauswahl an einem internationalen Turnier von UEFA oder FIFA. Schon ein Jahr zuvor hatte Senderos an der Endrunde in England teilgenommen.

Schon mit 16 Jahren kam er zu seinem ersten Einsatz mit der ersten Mannschaft des Servette FC. Im Dezember 2002 entschied er sich, ein Angebot des FC Arsenal London anzunehmen, spielte jedoch noch ein weiteres halbes Jahr in Genf. In London schloss er sich im Sommer 2003 zunächst der vereinseigenen Akademie an und wohnte bei der selben Gastfamilie wie Cesc Fabregas. In der Saison 2003/2004 kam er, auch wegen Rückenproblemen und einem Zehenbruch, noch nicht in der ersten Mannschaft zum Einsatz. Am 27. Oktober 2004 machte er sein erstes Spiel mit dem Fanionteam von Arsenal, im League Cup gegen Manchester City. Sein Debüt in der Premier League feierte er am 1. Januar 2005 gegen Charlton Athletic. Senderos etablierte sich rasch als verlässliche Abwehrkraft, unterzeichnete im Sommer 2005 einen neuen Vierjahresvertrag und übernahm, erstmals seit Clublegende Tony Adams 2002, die Rückennummer 6.

Im Frühjahr 2005 wurde er von Köbi Kuhn für das WM-Qualifikationsspiel auswärts gegen Frankreich erstmals für ein Spiel der Nationalmannschaft aufgestellt. Mit 20 Jahren gab er ein unaufgeregtes, überzeugendes Debüt beim wichtigen 0:0.

In der Saison 2005/2006 erreichte Senderos mit Arsenal den Final der Champions League. In der Gruppenphase war unter anderem der Schweizer Club FC Thun Gegner der Londoner. Senderos machte in der Kampagne sieben Spiele, fehlte jedoch beim Halbfinalrückspiel gegen Villarreal und im Final gegen den FC Barcelona (1:2), den er nur von der Bank aus miterlebte

Im Hinspiel der WM-Barrage gegen die Türkei im November 2005 erzielte er im Stade de Suisse das wichtige erste Schweizer Tor zum 2:0-Erfolg. Er lenkte dabei eine Freistossflanke von Ludovic Magnin entscheidend ab

An der WM-Endrunde 2006 in Deutschland kam Senderos in den ersten drei Vorrundenpartien der Schweiz zum Einsatz. Im dritten Gruppenspiel gegen Südkorea, in dem er ein Kopfttor erzielte, verletzte er sich am Kopf und verpasste danach auch den Achtelfinal gegen die Ukraine, den die Schweiz im Penaltyschiessen verlor. Senderos war an der Seite von Patrick Müller wesentlich dafür mitverantwortlich, dass die Schweiz während des ganzen Turniers kein Gegentor hinnehmen musste.

In der Saison 2007/2008 erreichte er mit Arsenal die Viertelfinals der Champions League, in denen man an Ligakonkurrent FC Liverpool scheiterte.

An der Endrunde der EURO 2008 im eigenen Land bestritt Senderos alle drei Vorrundenspiele der Schweiz in der Innenverteidiger mit Partner Patrick Müller. Die Schweiz schied nach einem 0:1 gegen Tschechien, einem 1:2 gegen die Türkei und einem 2:0 gegen Portugal schon in der Vorrunde aus

Nach dem Turnier wechselte Senderos leihweise zu AC Milan in die italienische Serie. Wegen einer Verletzung bestritt er sein erstes Spiel dort jedoch erst im November 2008. Er konnte sich nicht als Stammkraft durchsetzen, die AC Milan zog die vereinbarte Kaufoption am Ende der Saison nicht. Insgesamt war er auf 14 Serie-A-(Teil-)Einsätze gekommen.

Am 20. Juli 2009 heiratete er in London seine iranische Freundin Sara.

Im Sommer 2009 scheiterten Transfers zum FC Everton oder zu Hull City an den hohen Ablöseforderungen von Arsenal. Im Januar 2010 wurde er dennoch an den FC Everton ausgeliehen. Dort machte er jedoch nur zwei Spiele.

Am 10. September 2009 erzielte er beim Auswärtsspiel gegen Luxemburg zwei frühe Kopftore zur Schweizer Führung. Der 3:0-Sieg öffnete den Schweiz die Tür zur WM 2010 in Südafrika, die einige Tage später nach einem 0:0 gegen Israel definitiv gesichert war.

Noch vor der WM 2010, für die er von Trainer Ottmar Hitzfeld trotz seiner schwierigen Situation im Verein aufgeboten wurde, unterzeichnete er einen Dreijahresvertrag beim englischen Premier-League-Verein FC Fulham.

Bei der WM 2010 wurde Senderos für die Startformation im Auftaktspiel der Schweiz gegen Europameister Spanien nominiert. In der 29. Minute verletzte er sich bei einem Zusammenstoss mit dem eigenen Mitspieler Stephan Lichtsteiner und konnte danach nicht mehr eingesetzt werden. Die Schweiz gewann gegen den späteren Weltmeister Spanien mit 1:0, schied dann aber nach einem 0:1 gegen Chile und einem 0:0 gegen Honduras vorzeitig aus.

Kaum erholt von der WM-Verletzung riss er sich im Training mit dem FC Fulham die Achillessehne und fiel über ein halbes Jahr aus. Senderos bestritt nach der WM 2010 ein Jahr lang kein Länderspiel mehr. Erst am 4. Juni 2011 gab er im Wembley von London im EM-Qualifikationsspiel gegen England (2:2) sein Comeback und verteidigte gemeinsam mit Johan Djourou

Im Verlauf des Jahres 2013 verlor er auch aufgrund von Verletzungen und nur unregelmässigen Vereinseinsätzen seinen Stammplatz im Nationalteam und wurde im Rahmen der WM-Qualifikation 2014 nur noch sporadisch eingesetzt.

Ab 1. Februar 2014 spielte Senderos leihweise beim CF Valencia in der spanischen Primera Divsion. Am Ende der Saison wurde die Option auf eine definitive Übernahme nicht gezogen. Bei Aston Villa unterzeichnete Senderos danach einen Vertrag bis 2016 und kehrte so in die Premier League zurück.

Ottmar Hitzfeld berief ihn in das Schweizer Kader für die WM 2014. Im zweiten Gruppenspiel rückte er für den nach neun Minuten verletzten Steve von Bergen in die Innenverteidigung - die Schweiz verlor danach gegen Frankreich gleich mit 2:5. In den weiteren Spielen wurde Senderos nicht berücksichtigt

Bei Aston Villa kam Senderos - auch verletzungsbedingt kaum mehr zum Zug. Am 8. November 2014 bestritt er sein letztes Spiel in der Premier League, in der Saison 2015/2016 kam er zu keinem einzigen Pflichtspiel mehr. Im Januar 2016 löste er den Vertrag mit Aston Villa auf und schloss sich dem Grasshopper Club Zürich an, vorerst mit einem Vertrag für ein halbes Jahr, in der Hoffnung, sich mit Spielpraxis in der Heimat doch noch für das Schweizer EURO-Kader 2016 empfehlen zu können.

Für das provisorische 28-Mann-Kader zur EURO 2016 wurde er von Nationaltrainer Vladimir Petkovic zwar berücksichtigt, er schaffte den letzten Schnitt zum definitiven Kader jedoch nicht. Nach dem Turnier war Senderos zunächst ohne Vertrag bei einem Verein, schloss sich aber nach Testtrainings am 31. August 2016, am letzten Tag des internationalen Transferfensters, dem schottischen Traditionsclub Glasgow Rangers an und unterzeichnete dort einen 1-Jahres-Vertrag. Zum Einsatz kam er jedoch kaum. Nur drei Einsätze waren in der Premiership zu verzeichnen.

Im Sommer 2017 wechselte er als Free Agent zum Club Houston Dynamo in die nordamerikanische Major League Soccer (MLS). Ende 2018 war dieses Engagement abgeschlossen. Nach mehreren Monaten ohne Engagement schloss sich Senderos im September 2019 dem FC Chiasso in der Schweizer Challenge League an. Nach der Vorrunde, die die Tessiner auf dem letzten Tabellenrang beendeten, gab Senderos, der es nur noch zu drei Einsätzen brachte, am 16. Dezember 2019 seinen definitiven Rücktritt vom Spitzenfussball bekannt.

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