Jeandupeux, Daniel

Daniel Jeandupeux

* 7. Februar 1949 in St-Imier

Position:
Mittelfeldspieler

Nationalmannschaft
35 Länderspiele, 2 Tore
Erstes Länderspiel: 26. März 1969 gegen Spanien in Valencia (0:1)
Letztes Länderspiel: 23. April 1977 gegen Frankreich in Genf (0:4)

Schweizer Nationaltrainer vom 12. März 1986 bis 26. April 1989
Bilanz: 28 Spiele (8 Siege, 8 Remis, 12 Niederlagen, 32:33-Tore)

Vereinsstationen als Spieler

1962-1971 FC La Chaux-de-Fonds
1971-1975 FC Zürich
1975-1979 Girondins de Bordeaux/Fr
1979-1980 FC Sion (gleichzeitig Trainer)
1980-1983 FC Zürich (gleichzeitig Trainer)

Vereinserfolge als Spieler
Schweizer Meister 1974, 1975 (mit FC Zürich)
Schweizer Cupsieger 1972, 1973 (mit FC Zürich)
Schweizer Ligacupfinalist 1975 (mit FC Zürich)
Schweizer Torschützenkönig 1973/1974 (22 Tore)
Total 203 Spiele in der Schweizer NLA (100 Tore)
Total 74 Spiele in der französischen Ligue 1 (25 Tore)
Teilnahme Europacup der Meister 1974/75 (mit FC Zürich; 1. Runde)
Teilnahme Europacup der Cupsieger 1972/73 (mit FC Zürich; 1. Runde), 1973/74 (mit FC Zürich; Viertelfinal)

Stationen als Trainer
7/1979-6/1980 FC Sion
7/1980-6/1983 FC Zürich
7/1983-6/1985 FC Toulouse/Fr
3/1986-4/1989 A-Nationalteam Schweiz
12/1989-6/1994 Stade Malherbe de Caen/Fr
7/1994-6/1995 RC Strasbourg/Fr
7/1997-6/2000 Stade Malherbe de Caen/Fr (General Manager)
2/2004-12/2004 US Le Mans
2/2009-6/2009 US Le Mans

Erfolge als Trainer
Schweizer Meister 1981 (mit FC Zürich)
Schweizer Cupsieger 1980 (mit FC Sion), eine weitere Finalqualifikation 1981 (mit FC Zürich)
Schweizer Ligacupsieger 1981 (mit FC Zürich)
Schweizer Trainer der Saisons 1979/80 (FC Sion), 1980/81 (FC Zürich)
Französischer Trainer des Jahres 1991/92 (SM Caen)
Teilnahme Europacup der Meister 1981/82 (mit FC Zürich; 1. Runde))
UEFA-Cup-Teilnahmen 1982/83 (mit FC Zürich; Achtelfinal), 1992/93 (mit SM Caen; 1. Runde)

Diverses
Der in Saint-Imier geborene Daniel Jeandupeux machte nach einigen Jahren im Nachwuchs seine erste NLA-Saison als 18-Jähriger beim FC La Chaux-de-Fonds 1967/68. Die grossen Zeiten der Neuenburger waren zu jenem Zeitpunkt schon vergangen, dennoch schaffte es Jeandupeux als regelmässiger Torschütze, auf sich aufmerksam zu machen. Im März 1969 bestritt er sein erstes Länderspiel in Valencia gegen Spanien (0:1).

Auf die Saison 1971/72 hin (er war im Jahr zuvor mit 16 Toren für den FC La Chaux-de-Fonds zweitbester Torschütze der Liga geworden) wechselte er zum FC Zürich von Trainer Timo Konietzka und erlebte dort gleich in seiner Premierenspielzeit einen ersten Titelgewinn. Beim 1:0-Sieg im Schweizer Cupfinal am Pfingstmontag des 22. Mai 1972 im Berner Wankdorf erzielte er kurz vor der Halbzeitpause das entscheidende Tor gegen den FC Basel. Der Cupsieg gegen den FCB wurde ein Jahr später wiederholt, diesmal gewann der FCZ - ohne Treffer Jeandupeux' - mit 2:0 in der Verlängerung. 1973/74 wurde Jeandupeux mit 22 persönlichen Treffern Torschützenkönig der Schweizer NLA. Damit hatte er grossen Anteil am Meistertitel des FCZ 1974, der 1975 gleich bestätigt wurde.

Am 13. Oktober 1971 gelang ihm im EM-Qualifikationsspiel der Schweiz gegen England in Basel (2:3) sein erstes Länderspieltor. Ein zweites folgte am 13. November 1974 in Bern beim 3:0-Heimsieg gegen Portugal. In diesem Spiel trug Jeandupeux auch die Captainbinde.

Nach vier erfolgreichen Saisons beim FC Zürich wechselte Jeandupeux 1975 zum französischen Spitzenclub Girondins de Bordeaux.

Offiziell war seine Karriere nach dem 1. Oktober 1977 nach einem brutalen Foul von Marc Berdoll (Olympique Marseille), der ihm einen offenen, doppelten Beinbruch eintrug, vorzeitig beendet. Er fiel weit über ein Jahr lang aus und machte bis zum Ende seines Vertrages in Bordeaux kein Spiel mehr. Erst drei Monate vor Vertragsende im Sommer 1979 konnte er wieder ins Training einsteigen. Da hatte er sich jedoch bereits entschlossen, ab Saison 1979/80 als Trainer in die Schweiz zurückzukehren.

In seiner ersten Trainersaison beim FC Sion gelang ihm gleich der Cupsieg, als die Walliser im Final am Pfingstmontag, 26. Mai 1980, im Berner Wankdorf den BSC Young Boys mit 2:1 besiegen konnte. Er wurde sogleich zum Schweizer Trainer des Jahres ausgezeichnet. Im Folgejahr wechselte er zum FCZ und erreichte wiederum den Cupfinal, unterlag diesmal jedoch Lausanne-Sports mit 3:4 in der Verlängerung. Als kleine Entschädigung gewann Jeandupeux mit dem FCZ den Ligacup mit total 2:1 (Hin- und Rückspiel) gegen den selben Gegner.

In den Saisons 1979/1980 sowie 1980/81 bis 1982/83, als Jeandupeux Trainer des FC Sion, resp. FC Zürich war, hat er sich in einzelnen Spielen noch selbst eingewechselt. Er fügte seiner Karriere so noch einmal sechs Partien und ein Tor an, so dass er am Ende auf die Zahl von 203 NLA-Spielen mit genau 100 Toren kommt. Dieses 100. Tor erzielte er am Ende der Saison 1980/81, am 13. Juni 1981 im Heimspiel gegen den CS Chênois zum zwischenzeitlichen 4:0 (Endresultat 6:0), als der Meistertitel des FCZ bereits feststand.

Jeandupeux lässt sich auch beim 3:1-Heimerfolg am 30. September 1981 im 1.-Runden-Spiel des Europacups der Landesmeister gegen den BFC Dynamo aus Ostberlin einwechseln. Nach einer 0:2-Niederlage scheidet der FCZ aufgrund der Auswärtstorregel aus und verpasst den Achtelfinal.

1983 nimmt er eine Offerte als Trainer des FC Toulouse in der obersten französischen Liga an, den er zwei Saisons lang trainiert.

Im Frühjahr 1986 wird Jeandupeux Schweizer Nationaltrainer. Seine Amtszeit war zwar von keiner Qualifikation für eine Endrunde geprägt, allerdings stellte er mit acht Partien in Folge ohne Niederlage zwischen dem 15. April und dem 16. Dezember 1987 einen Rekord auf. Dieser wurde jedoch später einige Male übertroffen. Mit einer 1:3-Niederlage in der WM-Qualifikation auswärts gegen Portugal endet die Amtszeit Jeandupeux als Nationaltrainer. Für das letzte Qualifikatiosnsspiel in Bern gegen die Tschechoslowakei setzt der SFV das Interimsduo Uli Stielike/Paul Wolfisberg ein.

Ende 1989 wird Jeandupeux Trainer von Stade Malherbe de Caen. Dort leistet er gute Aufbauarbeit, wird 1991/92 Frankreichs Fussballtrainer des Jahres und qualifiziert den Club erstmalig in der Geschichte für den UEFA-Cup der Saison 1992/93, der allerdings schon in der 1. Runde endet. Später betreut er noch für eine Saison den RC Strasbourg und wird dann zwischen 1997 und 2000 General Manager bei seinem früheren Verein SM Caen (mit einem kurzen Interimseinsatz im November 1997). Ab 2004 engagierte er sich bei der US Le Mans, zweimal für wenige Monate auch als Trainer, paralell als sportlicher Leiter und danach noch bis 2012 als Berater des Präsidenten.

Schon seit einigen Jahren hat er sich als Experte im Fernsehen und als Autor von Büchern und Leitartikeln in verschiedenen Tageszeitungen einen Namen als feinfedriger Kolumnist und intellektueller Fussballkenner gemacht.

Mit seiner Frau Carmen hat Daniel Jeandupeux die drei Kinder Alexandra (1985), Morgan (1986) und Emeric (1989). Mit seiner Frau wohnt er heute in einem Landhaus in der Nähe von Toulouse.

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